Lesung „Rotes Erbe“ – Biographie von Dr. R. Schmincke, Gesundheitsstadrat in Neukölln v. 1927- 1929)

Donnerstag, 30.01.2025 , 19.00 UhrKindl Campus, Berlin – Neukölln.

Das »Bündnis Neukölln« erinnert am 30.01.1933, dem Tag der Machtergreifung der NSDAP, an die Gefahr des Faschismus. Die bevorstehende Bundestagswahl lässt steigende Zustimmungswerte von AfD und BSW befürchten. Dies verschiebt den politischen Diskurs zu einer antifeministischen, behindertenfeindlichen und rassistischen Politik.

Der Neuköllner Gesundheitsstadtrat (1927–1929) Dr. Richard Schmincke, Arzt und KPD-Mitglied, musste die Brutalität der NSDAP-Herrschaft erleben: Die von ihm geschaffene Ehe- und Sexualberatungsstelle im Bezirk wurde geschlossen. Seine Anliegen eines kostenfreien Gesundheitswesens und besserer Bedingungen für die Pflege konterkarierten die Nazis. Im Oktober wäre Dr. Schmincke 150 Jahre alt geworden.

Ricarda Bethke, Tochter von Schmincke, hat über Jahrzehnte zu ihrem Vater geforscht und eine kritische Biografie verfasst.

Das Buch heißt „Rotes Erbe“ und kann bei der Lesung erworben werden.

Donnerstag, 30.01.2025 , 19.00 Uhr

im Café der Stadtteilpraxis

Kindl Campus, Berlin – Neukölln.

Rollbergstr.30, 12053 Berlin.

Solidarität mit dem Bajszel

Mit Erschrecken haben wir am 28.9.2024 von dem Brandanschlag auf die „ProgrammSchänke Bajszel“ in der Emserstraße erfahren. Nach antisemitischen Schmierereien und Bedrohungen an der Fassade sowie Markierungen durch das rote Dreieck der Hamas in den letzten Wochen war der Versuch, Feuer zu legen, der mörderische Höhepunkt.

Wir als Bündnis Neukölln erklären uns solidarisch mit dem Bajszel. Wir sind froh und erleichtert, dass die Person, die sich in der Kneipe befand, als das Schloss verklebt und der Brandsatz entzündet wurden, nicht zu Schaden gekommen ist. Wir haben Opfer von Brandanschlägen unter unseren aktiven Mitgliedern und fühlen die Angst und den Schrecken mit!

Gewalt und Bedrohung sind keine Mittel der politischen Auseinandersetzung. „Die Probleme,“ so heißt es in unserem Leitbild, „die sich aus dem Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Prägung ergeben … lassen sich nur mit gegenseitigem Respekt und auf friedliche Weise lösen oder entschärfen.“

Werner-Seelenbinder-Jahr 2024

Gedenkveranstaltung am Todestag von Werner Seelenbinder am Sonntag, 20.10.24 um ab 13.30 Uhr

Erstmals gibt es nicht nur Reden und Musik, sondern auch Infostände vieler antifaschistisch bewegter Menschen und Gruppen. Sie bieten Gelegenheit, bei einem Kaffee und einem Stück Kuchen miteinander ins Gespräch zu kommen. An vielen Ständen werden außerdem Aktivitäten wie Spielen, Basteln, Quiz, Sport, usw. angeboten, damit Kinder und Jugendliche auch auf einer anderen Ebene etwas zu dem Thema erfahren können. [mehr]

In diesem Jahr haben wir in Neukölln ein besonderes Gedenken.

Am 2. August vor 120 Jahren wurde der Ringer, Kommunist und Widerstandskämpfer Werner Seelenbinder geboren und am 24. Oktober vor 80 Jahren von den Faschisten ermordet. Traditionell organisiert die VVN-VdA-Neukölln jedes Jahr an einem Sonntag um den 24. Oktober herum eine Gedenkfeier am Grab von Werner Seelenbinder mit Reden, Musik, Ringer-Vorführungen und dem Niederlegen von Blumen.

In diesem Jahr haben wir einige Veranstaltungen geplant, um diesen mutigen Antifaschisten in Neukölln bekannter zu machen.

Bisher

Am 6. Juni hatten wir eine Ausstellungseröffnung zu Werner Seelenbinder in der Helene-Nathan-Bibliothek organisiert. Die Ausstellung wurde von Prof. Dr. phil. Oliver Rump mit seinen Studenten der HTW erstellt. Die Ausstellung war dort einen Monat lang zu sehen sein und von 3 Buchlesungen begleitet. Am 13.06. las Martin Krauß aus seinem neuen Buch, besonders aus dem Kapitel zum Arbeitersport. Am 19.06. wurde das Buch von Friedel Schirm, einer Weggefährtin Werner Seelenbinders, von uns vorgestellt. Und zum Schluss las am 27.06. Matthias Heisig über das schwierige Gedenken, aus dem Buch über Werner Gutsche, der einen großen Anteil daran hatte, dass das Sportstadion 2004 seinen Namen „Werner Seelenbinder“ zurückbekommen hat. In der Zeit 5.9. bis 18.10. ist die Ausstellung in Potsdam zu sehen.

Einladungsflyer Ausstellungen: Neukölln Potsdam

Am 07.07. gab es eine Fahrradtour durch Neukölln und Kreuzberg zu einigen Punkten, die mit dem Leben Werner Seelenbinders und seiner Zeit zu tun haben.

[Informationstafel, Sep 2024]

Seit dem 30.9. ist auch die Gedenk- und Informationstafel am Eingang des Werner-Seelenbinder-Sportparks zu besichtigen. Sie war im Juli 2017 von der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen worden (BVV-Drucksache 0140/XX) und entstand als Zusammenarbeit zwischen Karin Korte (Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport), Prof. Dr. Oliver Rump (Museologe, HTW Berlin), Matthias Heisig (Historiker) und der VVN-VdA.

Foto: Eoghan Sweeny

Am 05.10. gab es ab 9:30 Uhr in der Werner-Seelenbinder-Halle in der Oderstraße das erste große Ringer-Gedenkturnier der Kinder und Jugendlichen (12-17 Jahre). [mehr]

Demnächst

Kränze 2023, Foto: © Ingo Müller1

Als Höhepunkt dieses Werner-Seelenbinder-Jahres wird dann am 20.10. ab 13:30 Uhr die Gedenkveranstaltung anlässlich seines Todestages stattfinden. Erstmals gibt es nicht nur Reden und Musik, sondern auch Infostände vieler antifaschistisch bewegter Menschen und Gruppen. Sie bieten Gelegenheit, bei einem Kaffee und einem Stück Kuchen miteinander ins Gespräch zu kommen. An vielen Ständen werden außerdem Aktivitäten wie Spielen, Basteln, Quiz, Sport, usw. angeboten, damit Kinder und Jugendliche auch auf einer anderen Ebene etwas zu dem Thema erfahren können. [mehr]

Einladungsflyer Turnier und Ehrung


  • Martin Krauß; Dabei sein wäre alles – Wie Athletinnen und Athleten bis heute gegen Ausgrenzung kämpfen – Eine neue Geschichte des Sports; C. Bertelsmann; München 2024; ISBN 978-3-570-10547-4
  • Friedel Schirm; 33 Monate – Erinnerungen an Werner Seelenbinder; Militärverlag der DDR; Berlin 1984
  • Frieder Böhne, Matthias Heisig; „Da müsst ihr euch mal drum kümmern“ – Werner Gutsche (1923-2012) und Neukölln – Spuren, Erinnerungen, Anregungen; Metropol Verlag; Berlin 2016; ISBN 978-3-86331-322-7

Unterstütze die geplante Unterkunft am Britzer Garten!

Kundgebung Do. 19.9.2024, 17:30 Uhr Britzer Garten Eingang Tauernallee

Am Britzer Garten wird Anfang 2025 eine Geflüchteten (Container) – Unterkunft errichtet. Dazu gibt es online auf Change.org schon eine Kampagne dagegen mit sehr vielen ekelhaft rassistischen Kommentaren. Am kommenden Donnerstag, 19.9.2024 wird dort eine Informationsveranstaltung für Anwohnende von den beteiligten Behörden stattfinden.
Die Veranstaltung sowie die Einladung dazu sind öffentlich. Die Veranstaltung findet ab 18 Uhr im Britzer Garten statt. Der Zugang ist über den Eingang Tauernallee.

Um etwaigen rassistischen Mobilisierungen zuvorzukommen hat das Bündnis Neukölln eine Kundgebung am Eingang angemeldet.

Kommt zur Kundgebung! Nehmt teil an der Veranstaltung! Gemeinsam gegen rassistische Hetze!

Sangershauser Weg
Eingang Britzer Garten – Tauernallee

Donnerstag, 19.09.2024
17:30 Uhr

Kundgebung am Britzer Garten,   Eingang Tauernallee – Sangershauser Weg,

Hier ein Flyer der AG Wohnungsuche vom Bündnis Neukölln! Flyer

„Wir waren in der AfD – Aussteiger berichten“

Dokumentarfilm von Jan Lorenzen.

Open-Air-FilmabendDonnerstag 5. September 2024 um 20 Uhr

    Gespräch und Diskussion mit dem Regisseur

Begrüßung: Karin Korte, Stadträtin für Kultur

    Ort: Hof der Alten Dorfschule Rudow, Alt Rudow 60

Eintritt: frei.

    Anmeldungen: Buchhandlung Leporello Tel. 665 26153

In der Dokumentation kommen neben dem Ex-Parteichef Jörg Meuthen fünf Ex-AfD-Mitglieder in Einzelinterviews zu Wort.
Zwei der Aussteiger heißen Yorulmaz und Boudaghi mit Nach­namen, einer ist homosexuell, einer kommt aus einer deutsch-italienischen Familie, einer ist katholisch geprägt. Junge Leute, die sich als konservativ bezeichnen, teils auf der Suche nach nationaler Identität. In die AfD waren sie noch zu Bernd Luckes Zeiten einge­treten. Sie berichten von ihrem Weg in die AfD, von ihrem Radikalisierungs- aber auch Deradikali­sierungs­prozess, der in der Regel durch persönliche Erleb­nisse eingeleitet wurde und sie feststellen ließ, dass etwas in der Partei grundlegend nicht in Ordnung ist.
Deutlich wird, dass das Verlassen einer Partei, die so stark verein­nahmend ist, extrem schwierig ist – nämlich spätestens dann, wenn Familie und Freundeskreis sich abgewandt haben und nur noch AfDler im eigenen Leben präsent sind.
Inwiefern Jörg Meuthen durch seine Interview­äußerungen selbst­kritisch seine eigene Rolle in der AfD als Ex-Parteichef hinterfragt, mag jede/r selbst entscheiden.