Das Bündnis Neukölln verurteilt den antisemitischen Aufruf zur Jagd auf das Team des Bajszel

Diese Woche wurden im Körner-Kiez Aushänge verteilt, mit denen zur Menschenjagd auf drei Betreiber*innen des Bajszel aufgerufen wurde. Die drei sind zu sehen mit Bild und vollem Namen, markiert durch das rote Hamas-Dreieck.

Dieser Aufruf, Jagd auf Menschen zu machen, die sich zum Existenzrecht Israels bekennen, ist der bisherige Höhepunkt der Kampagne gegen die Programm-Schänke Bajszel, die seit dem 7. Oktober 2023 massiv durch Sachbeschädigung, Brandanschläge sowie Schmierereien die Betreiber*innen und ihre Besucher*innen einschüchtern soll. Dieser personalisierte Anschlag ist verachtenswert und kriminell. Er betrifft uns alle in Neukölln. Todesdrohungen sind keine Kritik! Wir danken von Herzen den Menschen, die schon am Nachmittag des selben Tages viele dieser Aufrufe eingesammelt haben.

Das Bündnis Neukölln erklärt sich solidarisch mit dem Bajszel, seinen Betreiber*innen und Mitarbeiter*innen. Gegründet zur Gegenwehr gegen rechte Drohungen und Überfälle auf Vereine, die Galerie Olga Benario und linke Parteien, aktiv in der jahrelangen Unterstützung von Personen, die aufgrund ihrer politischen Haltung bedroht und geschädigt wurden, stehen wir als Bündnis Neukölln seit unserer Gründung konsequent gegen Nationalismus, Rassismus, Islamfeindlichkeit, Antisemitismus, gegen Gewalt und die Bedrohung Andersdenkender.

Lesung mit Riccarda Bethke

Das Bündnis Neukölln erinnert zur „Woche der seelischen Gesundheit“ an den ehemaligen Neuköllner Gesundheitstadtrat (1927-1933) Dr. Richard Schmincke. Er war Arzt, KPD-Mitglied und Abgeordneter des sächsischen Landtages.

Die von ihm geschaffene erste Ehe- und Sexualberatungsstelle Neuköllns wurde von der NSDAP geschlossen. Sein Anliegen eines kostenfreien Gesundheitswesen und besserer Bedingungen für die Pflege wurden von den damaligen Nazis verhindert. Berufsverbot und Entzug der Approbation kosteten ihm das Leben.

Aufgrund der anbahnenden erneuten Zerschlagung des Gefühls von Aufklärung und Aufbruch (seitens der AfD, aber auch seitens der momentanen Regierung unter der CDU) erinnert das Bündnis Neukölln daran, dass auch die NSDAP keinen Platz für neuartige Ideen, die vor allem marginalisierten Personengruppen zugute kamen, hatte. Ebenso wie die NSDAP damals richtet sich die AfD heute vor allem gegen Menschen, die sich willentlich für ein gutes und lebenswertes Leben für ALLE einsetzen. Vor Gewalt wird auch in der heutigen Zeit nicht zurückgeschreckt. Die Gefahr einer Herrschaft durch den Faschismus ist präsenter denn je und wird von einer massiven Militarisierung der Innen- und Außenpolitik begleitet.

Richarda Bethke, Tochter von Dr. Schmincke, hat über Jahrzehnte zu ihrem Vater geforscht und eine kritische Biografie verfasst. Das Buch heißt „Rotes Erbe“ und kann bei der Lesung erworben werden.

Die Lesung findet am Mittwoch, den 15.10.2025, 19 Uhr, in der Rollbergstraße 30, 12053 Berlin statt.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gerbrauch zu machen und Personen , die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen

V.i.S.d.P.: Susanna Kahlefeld, Niederkirchnerstraße 5, 10117 Berlin

Tag der Mahnung, 14.09.2025

Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten lädt ein zum Tag der Erinnerung und Mahnung.

Am Sonntag, den 14.09.2025, möchte die VVN-BdA denjenigen gedenken, die die wahren Opfer des Deutschen Nationalsozialismus waren – nicht denjenigen, die sich aussuchen konnten, ob sie für ein Land sterben wollen oder nicht. Nein, der VVN-BdA erinnert an diejenigen, die in Deutschland aufgrund Ihrer Religiösität, Herkunft, Ethnie, Behinderung oder sexueller Orientierung/Identifizierung verfolgt und ermordet worden sind.

Der Tag beginnt am Herrfurthplatz in Berlin-Neukölln um 13 Uhr. Bis 19 Uhr ergibt sich ein vielfältiges Programm mit Zeitzeugengesprächen, Podien und auch Live-Musik. Auch ein Kiezspaziergang ist geplant.

Lasst uns gemeinsam innehalten und aus der Vergangenheit lernen – anstatt sie zu wiederholen.

Der Neukölln-Komplex

Was ist rausgekommen beim parlamentarischen Untersuchungsausschuss?

Kundgebung
Freitag 4. Juli 2025 16 Uhr
Berliner Abgeordnetenhaus, Niederkirchner Straße

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zum Neukölln-Komplex hat für den 4.7. die letzten Zeugen geladen:
die ehemaligen Senatoren Geisel (Innen) und Behrendt (Justiz) und den ehemaligen Staatssekretär Akmann (Innen).

Danach wird der Ausschuss unter Ausschluss der Öffentlichkeit über den Abschlussbericht beraten.

Bei der Kundgebung werden Initiativen, die die 49 Sitzungen des Ausschusses beobachtet haben,
ihre Einschätzungen und Forderungen vorstellen.

Für den Abschlussbericht fordern sie
– dass er bis Ende 2025 öffentlich vorliegt, damit eine gesellschaftliche und parlamentarische Debatte vor den Neuwahlen im September 2026 möglich ist,
– die Auswertung aller Akten, die der Ausschuss erhalten hat, – die Benennung aller Aktenbestände, die die Behörden nicht zur Verfügung gestellt haben,
– die Benennung von Zeug*innen, die nicht verhört werden konnten,
– politische Konsequenzen zur Bekämpfung von rechtem Terror und Kontrolle der Sicherheitsbehörden vorzuschlagen,
– Vorschläge zur Verbesserung für Untersuchungsausschüsse.

Außerdem fordern wir die sofortige Veröffentlichung der Wortprotokolle, damit zivilgesellschaftliche Initiativen und kritische Wissenschaft sie analysieren und
alle Interessierten sich ihr eigenes Bild machen können.

Kommt alle!
Für eine öffentliche und demokratische Kontrolle der Sicherheitsapparates.

Für eine tatsächliche Bekämpfung von Rassismus und Faschismus.

Für eine offene Gesellschaft.

V.i.S.d.P.: VVN-BdA Berlin

Unterstütze die geplante Unterkunft für geflüchtete Menschen am Britzer Garten!

Das Bezirksamt und der Senat laden Anwohner*innen zu einer Veranstaltung rundum die geplante Unterkunft am Britzer Garten ein.
Lass uns unsere Solidarität mit den Geflüchteten ausdrücken und menschenfeindlichen Erzählungen keinen Platz geben!

Kundgebung vor der Leonardo-da-Vinci- Schule
Christoph-Ruden-Str.3
26.6.25
17.00 Uhr

Für das Recht auf Asyl,
für Menschlichkeit und für ein offenes, solidarisches Neukölln!

Solidarität mit den in Berlin Schutz suchenden Menschen!

Für ein solidarisches Neukölln ohne Nazis!

Flyer