Aufruf zur Beteiligung am sichtbaren Protest am 08. und 15. Dezember!

Wir heißen Flüchtlinge willkommen. Berlin steht auf gegen Rassismus!

Anfang nächsten Jahres soll in Marzahn eine Containerunterkunft für Menschen eröffnet werden, die nach Berlin geflüchtet sind. Seit Wochen wird vor Ort Stimmung gegen die geplante Unterbringung gemacht. Mit offen rassistischen Parolen marschiert jeden Montag ein Netzwerk aus Neonazis, rechte Hooligans und Anwohner_innen rund um das Gelände der geplanten Containerunterkunft – und schafft ein Klima der Einschüchterung, von Hass und Gewalt. Die Polizei schaut weg, weigert sich, Pressevertreter_innen zu schützen, und tut alles, um Gegenproteste zu erschweren.

Als Neonazis am 22. November die Situation mit einer überregionalen Demonstration ausnutzen wollten, konnten das Tausende verhindern. Das Klima hat sich dadurch allerdings nicht nachhaltig verändert. Zwei Tage später marschierten wieder Neonazis und Rassist_innen durch den Bezirk. Vom Senat kommen nur wohlfeile Worte; Taten, die die Lage vor Ort verändern könnten und dem rassistischen Treiben Einhalt gebieten, bleiben aus. Container können ohnehin keine Lösung sein und zeigen das Versagen des Senats. Geflüchtete sollten dezentral in Wohnungen untergebracht werden.

Wir stehen ein für eine Atmosphäre, die Menschen aus aller Welt willkommen heißt und Flüchtlingen in Not Asyl gewährt. Wir sind alle gefordert, uns den Nazis entgegenzustellen und gemeinsam den Menschen den Rücken zu stärken, die sich vor Ort für eine Willkommenskultur engagieren.

Wir rufen deshalb auf zum sichtbaren Protest am 8. und 15. Dezember 2014

Montag, 08.12:

18 Uhr // S-Bahnhof Marzahn // Antirassistische Demonstration

Gemeinsame Anreise: 17.30 S-Bahnhof Ostkreuz, Ausgang Sonntagstr.

Montag, 15.12:

Blockade des Naziaufmarsches in Marzahn ab 17 Uhr.

Weitere Infos unter:  http://nazifrei.berlin.

Achtet auf weitere Ankündigungen! 

Neue Nachbar*innen – Willkommen heißen statt ablehnen!

Das Bündnis Neukölln verteilte vergangenen Samstag rund 1.000 Flyer an die Nachbarschaft der geplanten Flüchtlingsunterkunft in Neukölln um über die Planungen des Senats für den ehemaligen Bewag-Sportplatz zu informieren, Vorurteilen vorzubeugen und zu einer ersten Informationsveranstaltung Anfang 2015 einzuladen.

Etwa 18.000 Flüchtlinge aus vielen Krisengebieten
der Erde leben zurzeit in Berlin. Das
entspricht etwa 0,51 Prozent der Berliner Bevölkerung.
Etliche von ihnen haben – auch wegen
der Abschottungspolitik an den Grenzen der
EU – eine Odyssee von Notlager zu Notlager
hinter sich. Krieg, Verfolgung, Not und die Hoffnung auf ein
besseres Leben haben sie aus ihren Heimatländern
vertrieben.

Für rund 300 Geflüchtete soll im Frühjahr 2015
eine Flüchtlingsunterkunft auf dem ehemaligen
Bewag-Sportplatz in der Karl-Marx-Straße/ Ecke
Grenzallee errichtet werden. Ob sie hier Ruhe und Schutz vor Not und
Verfolgung finden werden, liegt auch an uns, den
AnwohnerInnen.

„Willkommen heißen statt ablehnen!“ bedeutet,
auch darauf vorbereitet zu sein, dass NPD, AfD
und ihr Gesinnungsumfeld gegen die geplante
zweite Neuköllner Flüchtlingsunterkunft mobil
machen könnten. Mit Unterstellungen wie drohender Überfremdung,
wachsender Kriminalität, zunehmendem
Lärm und Schmutz knüpfen sie an vorhandenen
rassistischen Vorurteilen an und versuchen, Vorbehalte
und Ängste zu schüren. Die Erfahrungen von AnwohnerInnen und
Flüchtlingen der Britzer Unterkunft in der Haarlemer
Straße und anderer Unterkünfte widersprechen
diesen Vorurteilen.

Wir alle können zu einem nachbarschaftlichen
Miteinander zwischen Einheimischen und den
neu ankommenden Geflüchteten beitragen.
Daran will sich das „Bündnis Neukölln: Miteinander
für Demokratie, Respekt und Vielfalt“ beteiligen
durch Informations- und Diskussionsangebote.
Deshalb organisieren wir Anfang des Jahres
2015 eine Informationsveranstaltung* zur geplanten
Flüchtlingsunterkunft in unserer Nachbarschaft.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Bündnis Neukölln

Weitere Informationen können dem Flyer entnommen werden:
Flyer mit ersten Infos zur ersten geplanten Sammelunterkunft für Geflüchtete in der Karl-Marx-Straße