1925-2025: Hundert Jahre Hufeisensiedlung

Hufeisern gegen Rechts lädt ein:„Auf der Suche nach einer besseren Welt“

Die neue Biographie über den Maler Heinrich Vogeler, Autorenlesung mit Siegfried Bresler.

Freitag, den 7. März 2025,um 19 Uhr
in den Räumen des Britzer Bürgervereins e. V.im Diakoniehaus Britz,Buschkrugallee 131
(Nähe U-Bhf. Blaschkoallee)
Eintritt frei

Von 1927 bis 1931 lebte und arbeitete Heinrich Vogeler in der Hufeisensiedlung.
Kein deutscher Künstler hat sich nach dem Ersten Weltkrieg so nachdrücklich für Frieden, Freiheit und soziale Gerechtigkeit eingesetzt. Gemeinsam mit Paula Modersohn-Becker der berühmteste Worpsweder, residierte Vogeler als bedeutender Vertreter des Jugendstils auf dem „Barkenhoff“.

Seinem Aufruf im Januar 1918, den Krieg zu beenden, folgten Inhaftierung, Ächtung und Verfolgung. Fortan führte er ein bescheidenes, oft ungesichertes Leben, das dem privatenGlück sowie einer weiteren künstlerischen Karriere entgegenstand. Nach dem gescheiterten Experiment seiner Kommune und Arbeitsschule übergab er sein einstiges Künstlerdomizil1924 an die „Rote Hilfe“ für ein Heim, das Kriegswaisen und Kindern inhaftierter Eltern Erholung bot. Die politische und wirtschaftliche Krisenzeit, die er in Britz durchlebte, machte ihn nahezu mittellos. Von Deutschland enttäuscht, fand er in der Sowjetunion 1931 eine neue Heimat, von wo aus er das NS-Regime bekämpfte. Siegfried Bresler zeichnet den Lebensweg des Künstlers, Sozialisten und Menschenfreundes nach: von seiner Bremer Kindheit über seine Zeit als einflussreicher Vertreter der Jugendstilmalerei in Worpswede und seinen vierjährigen, wenig glücklichen Aufenthalt in der Britzer Hufeisensiedlung bis hin zu seiner Emigration in die Sowjetunion, die glücklich begann, aber tragisch endete. Unter Verwendung einer Vielzahl von Zeugnissen und Dokumenten bringt uns der Autor einen Menschen nahe, der trotz aller Enttäuschungen und Wirrungen dem Streben nach einer sozialeren Welt treu geblieben ist.

Internationaler Tag gegen Rassismus

RUDOW EMPÖRT SICH. GEMEINSAM FÜR RESPEKT UND VIELFALT

Menschenkette und Kundgebung

Samstag 22. März 2025
11 Uhr
Alt-Rudow / Neudecker Weg
Es spricht:
Wolfgang Klose
Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken

Wir brauchen eine andere Migrationspolitik!
Das Wetteifern um immer schärfere Maßnahmen gegen geflüchtete Menschen und
Migrantinnen, die Übernahme von rassistischen Parolen und Forderungen durch Parteien der Mitte, stärkt die AfD und trägt zur Gefährdung unserer Demokratie bei. Rassismus grenzt nicht nur Menschen mit anderer Herkunft und Hautfarbe aus. Er teilt Menschen in höher- und minderwertige ein und rechtfertigt damit jegliche Ungleichbehandlung. Wer Migration für gesellschaftliche Missstände verantwortlich macht, schafft Sündenböcke für falsche Politik statt Probleme zu lösen. Migrantinnen sind nicht
schuld am Mangel bezahlbarer Wohnungen oder steigenden Energiekosten.
Sozialkassen wären ohne ihre Beiträge pleite, Lieferdienste würden eingestellt, die
Pflege zusammenbrechen.
Anwerbungskampagnen für ausländische Fachkräfte sind teuer und schwächen die
Herkunftsländer. Stattdessen müssen die Arbeitsaufnahme für Geflüchtete erleichtert,
ihre Ausbildungen anerkannt und ihre Bildungsmöglichkeiten verbessert werden.
Statt Abschiebungen in Drittstaaten vorzubereiten, sollten die Ressourcen dafür zur
Verbesserung der Lebenssituation von Geflüchteten und deren Integration
verwendet werden.
Abschottung kann Flucht nicht stoppen, weil sie deren Ursachen – Krieg, Gewalt,
Klimakrise, Hunger, Armut, usw. – nicht beseitigt. Grenzschließungen und
Wiedereinführungen von Grenzkontrollen bringen Nachteile für uns alle und
unzählige Tote. Die unrechtmäßigen Pushbacks an Grenzen müssen sanktioniert
werden, die Kriminalisierung von Seenotrettung muss beendet werden. Stattdessen
müssen sichere legale Zugänge geschaffen werden.
Gesellschaftliche Teilhabe und demokratische Mitbestimmung von Menschen, die
zum Teil seit Jahrzehnten hier leben oder sogar hier geboren wurden, aber nicht die
deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, muss gefördert werden.
Wer Menschenrechte von Migrant*innen und Geflüchteten infrage stellt, verstößt
gegen unser Grundgesetz.
Menschenrechte sind unteilbar.
Bilden wir eine Menschenkette als Zeichen für mehr Menschlichkeit für alle!

Lesung „Rotes Erbe“ – Biographie von Dr. R. Schmincke, Gesundheitsstadrat in Neukölln v. 1927- 1929)

Donnerstag, 30.01.2025 , 19.00 UhrKindl Campus, Berlin – Neukölln.

Das »Bündnis Neukölln« erinnert am 30.01.1933, dem Tag der Machtergreifung der NSDAP, an die Gefahr des Faschismus. Die bevorstehende Bundestagswahl lässt steigende Zustimmungswerte von AfD und BSW befürchten. Dies verschiebt den politischen Diskurs zu einer antifeministischen, behindertenfeindlichen und rassistischen Politik.

Der Neuköllner Gesundheitsstadtrat (1927–1929) Dr. Richard Schmincke, Arzt und KPD-Mitglied, musste die Brutalität der NSDAP-Herrschaft erleben: Die von ihm geschaffene Ehe- und Sexualberatungsstelle im Bezirk wurde geschlossen. Seine Anliegen eines kostenfreien Gesundheitswesens und besserer Bedingungen für die Pflege konterkarierten die Nazis. Im Oktober wäre Dr. Schmincke 150 Jahre alt geworden.

Ricarda Bethke, Tochter von Schmincke, hat über Jahrzehnte zu ihrem Vater geforscht und eine kritische Biografie verfasst.

Das Buch heißt „Rotes Erbe“ und kann bei der Lesung erworben werden.

Donnerstag, 30.01.2025 , 19.00 Uhr

im Café der Stadtteilpraxis

Kindl Campus, Berlin – Neukölln.

Rollbergstr.30, 12053 Berlin.

Solidarität mit dem Bajszel

Mit Erschrecken haben wir am 28.9.2024 von dem Brandanschlag auf die „ProgrammSchänke Bajszel“ in der Emserstraße erfahren. Nach antisemitischen Schmierereien und Bedrohungen an der Fassade sowie Markierungen durch das rote Dreieck der Hamas in den letzten Wochen war der Versuch, Feuer zu legen, der mörderische Höhepunkt.

Wir als Bündnis Neukölln erklären uns solidarisch mit dem Bajszel. Wir sind froh und erleichtert, dass die Person, die sich in der Kneipe befand, als das Schloss verklebt und der Brandsatz entzündet wurden, nicht zu Schaden gekommen ist. Wir haben Opfer von Brandanschlägen unter unseren aktiven Mitgliedern und fühlen die Angst und den Schrecken mit!

Gewalt und Bedrohung sind keine Mittel der politischen Auseinandersetzung. „Die Probleme,“ so heißt es in unserem Leitbild, „die sich aus dem Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Prägung ergeben … lassen sich nur mit gegenseitigem Respekt und auf friedliche Weise lösen oder entschärfen.“

Werner-Seelenbinder-Jahr 2024

Gedenkveranstaltung am Todestag von Werner Seelenbinder am Sonntag, 20.10.24 um ab 13.30 Uhr

Erstmals gibt es nicht nur Reden und Musik, sondern auch Infostände vieler antifaschistisch bewegter Menschen und Gruppen. Sie bieten Gelegenheit, bei einem Kaffee und einem Stück Kuchen miteinander ins Gespräch zu kommen. An vielen Ständen werden außerdem Aktivitäten wie Spielen, Basteln, Quiz, Sport, usw. angeboten, damit Kinder und Jugendliche auch auf einer anderen Ebene etwas zu dem Thema erfahren können. [mehr]

In diesem Jahr haben wir in Neukölln ein besonderes Gedenken.

Am 2. August vor 120 Jahren wurde der Ringer, Kommunist und Widerstandskämpfer Werner Seelenbinder geboren und am 24. Oktober vor 80 Jahren von den Faschisten ermordet. Traditionell organisiert die VVN-VdA-Neukölln jedes Jahr an einem Sonntag um den 24. Oktober herum eine Gedenkfeier am Grab von Werner Seelenbinder mit Reden, Musik, Ringer-Vorführungen und dem Niederlegen von Blumen.

In diesem Jahr haben wir einige Veranstaltungen geplant, um diesen mutigen Antifaschisten in Neukölln bekannter zu machen.

Bisher

Am 6. Juni hatten wir eine Ausstellungseröffnung zu Werner Seelenbinder in der Helene-Nathan-Bibliothek organisiert. Die Ausstellung wurde von Prof. Dr. phil. Oliver Rump mit seinen Studenten der HTW erstellt. Die Ausstellung war dort einen Monat lang zu sehen sein und von 3 Buchlesungen begleitet. Am 13.06. las Martin Krauß aus seinem neuen Buch, besonders aus dem Kapitel zum Arbeitersport. Am 19.06. wurde das Buch von Friedel Schirm, einer Weggefährtin Werner Seelenbinders, von uns vorgestellt. Und zum Schluss las am 27.06. Matthias Heisig über das schwierige Gedenken, aus dem Buch über Werner Gutsche, der einen großen Anteil daran hatte, dass das Sportstadion 2004 seinen Namen „Werner Seelenbinder“ zurückbekommen hat. In der Zeit 5.9. bis 18.10. ist die Ausstellung in Potsdam zu sehen.

Einladungsflyer Ausstellungen: Neukölln Potsdam

Am 07.07. gab es eine Fahrradtour durch Neukölln und Kreuzberg zu einigen Punkten, die mit dem Leben Werner Seelenbinders und seiner Zeit zu tun haben.

[Informationstafel, Sep 2024]

Seit dem 30.9. ist auch die Gedenk- und Informationstafel am Eingang des Werner-Seelenbinder-Sportparks zu besichtigen. Sie war im Juli 2017 von der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen worden (BVV-Drucksache 0140/XX) und entstand als Zusammenarbeit zwischen Karin Korte (Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport), Prof. Dr. Oliver Rump (Museologe, HTW Berlin), Matthias Heisig (Historiker) und der VVN-VdA.

Foto: Eoghan Sweeny

Am 05.10. gab es ab 9:30 Uhr in der Werner-Seelenbinder-Halle in der Oderstraße das erste große Ringer-Gedenkturnier der Kinder und Jugendlichen (12-17 Jahre). [mehr]

Demnächst

Kränze 2023, Foto: © Ingo Müller1

Als Höhepunkt dieses Werner-Seelenbinder-Jahres wird dann am 20.10. ab 13:30 Uhr die Gedenkveranstaltung anlässlich seines Todestages stattfinden. Erstmals gibt es nicht nur Reden und Musik, sondern auch Infostände vieler antifaschistisch bewegter Menschen und Gruppen. Sie bieten Gelegenheit, bei einem Kaffee und einem Stück Kuchen miteinander ins Gespräch zu kommen. An vielen Ständen werden außerdem Aktivitäten wie Spielen, Basteln, Quiz, Sport, usw. angeboten, damit Kinder und Jugendliche auch auf einer anderen Ebene etwas zu dem Thema erfahren können. [mehr]

Einladungsflyer Turnier und Ehrung


  • Martin Krauß; Dabei sein wäre alles – Wie Athletinnen und Athleten bis heute gegen Ausgrenzung kämpfen – Eine neue Geschichte des Sports; C. Bertelsmann; München 2024; ISBN 978-3-570-10547-4
  • Friedel Schirm; 33 Monate – Erinnerungen an Werner Seelenbinder; Militärverlag der DDR; Berlin 1984
  • Frieder Böhne, Matthias Heisig; „Da müsst ihr euch mal drum kümmern“ – Werner Gutsche (1923-2012) und Neukölln – Spuren, Erinnerungen, Anregungen; Metropol Verlag; Berlin 2016; ISBN 978-3-86331-322-7