Das Bündnis Neukölln erinnert zur „Woche der seelischen Gesundheit“ an den ehemaligen Neuköllner Gesundheitstadtrat (1927-1933) Dr. Richard Schmincke. Er war Arzt, KPD-Mitglied und Abgeordneter des sächsischen Landtages.
Die von ihm geschaffene erste Ehe- und Sexualberatungsstelle Neuköllns wurde von der NSDAP geschlossen. Sein Anliegen eines kostenfreien Gesundheitswesen und besserer Bedingungen für die Pflege wurden von den damaligen Nazis verhindert. Berufsverbot und Entzug der Approbation kosteten ihm das Leben.
Aufgrund der anbahnenden erneuten Zerschlagung des Gefühls von Aufklärung und Aufbruch (seitens der AfD, aber auch seitens der momentanen Regierung unter der CDU) erinnert das Bündnis Neukölln daran, dass auch die NSDAP keinen Platz für neuartige Ideen, die vor allem marginalisierten Personengruppen zugute kamen, hatte. Ebenso wie die NSDAP damals richtet sich die AfD heute vor allem gegen Menschen, die sich willentlich für ein gutes und lebenswertes Leben für ALLE einsetzen. Vor Gewalt wird auch in der heutigen Zeit nicht zurückgeschreckt. Die Gefahr einer Herrschaft durch den Faschismus ist präsenter denn je und wird von einer massiven Militarisierung der Innen- und Außenpolitik begleitet.
Richarda Bethke, Tochter von Dr. Schmincke, hat über Jahrzehnte zu ihrem Vater geforscht und eine kritische Biografie verfasst. Das Buch heißt „Rotes Erbe“ und kann bei der Lesung erworben werden.
Die Lesung findet am Mittwoch, den 15.10.2025, 19 Uhr, in der Rollbergstraße 30, 12053 Berlin statt.
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