Kundgebung für Chancengleichheit

Am 14.07., ab 18.30 Uhr organisiert die Salaam-Schalom-Initiative aufgrund der fortgesetzten Diskriminierung insbesondere muslimischer Frauen, vor dem Rathaus Neukölln eine Kundgebung für Chancengleichheit unabhängig von Herkunft, kulturellem Hintergrund und Religionszugehörigkeit. Das Bündnis Neukölln unterstützt die Demonstration. Konkreter Auslöser war die Debatte um die Referendariatsbewerbung einer Muslima mit Kopftuch (siehe auch unsere Pressemitteilung zum Thema). Mehr zur Kundgebung findet ihr auf der Website der Initiative Salaam-Schalom

Pressemitteilung: Betül Ulusoy kämpft für viele Neuköllner*innen – und das ist gut so!

Zur Debatte um die Neuköllner Juristin Betül Ulusoy erklären die drei Sprecherinnen des Bündnis Neukölln: „Die junge Frau hat unsere volle Solidarität in ihrem entschlossenen Einsatz für das Recht, mit Kopftuch als Rechtsreferendarin im Bezirksamt Neukölln ihre Berufsausbildung abzuschließen und zu arbeiten.“

Dieses Recht wird muslimischen Frauen immer und immer wieder verwehrt, so Bündnissprecherin Irmgard Wurdack: „Selbst Schülerinnen, die sich auf einen Praktikumsplatz beworben haben, berichten, dass sie wegen des Tuchs abgelehnt wurden. Die meisten trauen sich nicht, sich gegen die Ablehnung zu wehren.

Frau Ulusoy hat unser aller Dank dafür verdient, dass sie einen offensichtlichen Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGR) nicht hinnahm und um ihr Recht auf Ausbildung kämpft!

Wie nötig ihr Mut war und ist, zeigen insbesondere die Attacken von Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und ihrem Stellvertreter Falko Liecke (CDU), die offenbar beide bemüht sind, sich gegenseitig und selbst Giffeys Amtsvorgänger Heinz Buschkowsky von rechts zu überholen.“

So warf Giffey Betül Ulusoy vor, sie hätte „das Bezirksamt öffentlich in Verruf gebracht“, ihr Verhalten sei „völlig inakzeptabel“ (BZ) und sie sei „nicht staatsdiensttauglich“ (Berliner Zeitung).

Liecke behauptete laut Tagespiegel ausgerechnet beim Sommerfest der Neuköllner Sehitlik-Moschee, Betül Ulusoys Bewerbung sei eine „politisch motivierte Tat“, sie hätte erreichen wollen, dass der Staat „vor ihr einknickt“.

„Diese Bemerkung ist empörend“, findet Bündnissprecherin Carola Scheibe-Köster: „Weil die Juristin es wagte, einen offensichtlichen Verstoß gegen das AGR nicht hinzunehmen und um ihr Recht auf Ausbildung kämpft! Das ist unsäglich und unerträglich – zumal angesichts zunehmender antimuslimischer Stimmungsmache.“

Der sogenannte Kopftuchstreit zeige, so Irmgard Wurdack weiter, wie nötig es auch und gerade in Neukölln sei, sich gegen Diskriminierung und insbesondere antimuslimischen Rassismus zu wehren.

Anna Dierking, Carola Scheibe-Köster und Irmgard Wurdack
(Sprecherinnen des Bündnisses Neukölln)

Das Bündnis erreichen Sie unter folgender Mail-Adresse: buendnisnk@aol.de

Aufruf zum Refugee-Schulstreik am 24. April um 11Uhr am Alex!

Das Bündnis »Refugee Schul- und Unistreik« plant einen Schulstreik am 24. April um 11Uhr auf dem Alexanderplatz. Ursprünglich sollte am 24. April die erste Lesung des Gesetzes zur geplanten Verschärfung des Asylrechtes stattfinden – auch wenn diese nach hinten geschoben wurde, ist es Zeit unser Nicht-Einverständnis zu demonstrieren und dagegen zu streiken!

Weitere Infos: https://www.facebook.com/refugeeschulstreikberlin?_rdr

Informationsveranstaltung zur geplanten Flüchtlingsunterkunft in der Karl-Marx-Straße 269 am 12. Februar 19.00 Uhr

Einladung

Informationsveranstaltung zur geplanten Flüchtlingsunterkunft
auf dem ehemaligen Sportplatz Karl-Marx-Straße 269 (Nähe U7 Grenzallee)

Wann? Donnerstag, den 12. Februar 2015 um 19.00 Uhr Einlass ab 18.30 Uhr
Wo? St. Eduard-Kirche Kranoldstr. 23, 12051 Berlin

Auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes in der Karl-Marx-Straße 269
(Nähe U7 Grenzallee) soll im Frühjahr/Sommer 2015 eine zweite Unterkunft
in Neukölln für ca. 300 Flüchtlinge gebaut werden.

Es gibt sicher geeignetere Unterbringungsmöglichkeiten für Menschen, die
vor Krieg, Hunger und Unterdrückung ihre Heimat verlassen mussten und
nun in Berlin Schutz suchen, als eine Sammelunterkunft für mehrere Hundert
Personen. Doch die unzureichende und wenig koordinierte Flüchtlingspolitik
des Senats darf nicht auf dem Rücken der Schwächsten, der Flüchtlinge,
ausgetragen werden.

Die kulturelle Vielfalt des Bezirks ist eine Bereicherung für uns Alle. Berlin
ist seit Jahrhunderten von Ein- und Auswanderung geprägt. Auch die
historischen Wurzeln von Neukölln liegen in der Einwanderung. Vor 275
Jahren begann die Migrationsgeschichte Neuköllns mit der Ankunft
böhmischer Glaubensflüchtlinge. Heute leben hier 320.000 Menschen aus
über 160 Nationen und Ethnien friedlich miteinander.

Viele von unseren Eltern und Großeltern sind als Flüchtlinge nach Berlin
gekommen und haben hier nachbarschaftliche Hilfe erhalten. Aber auch
damals wurden die Neuankömmlinge nicht von allen sofort mit offenen
Armen, sondern oft auch mit Misstrauen empfangen.

Doch in der Regel haben sich die Vorurteile nicht bestätigt. Aus
Nachbar*innen wurden Bekannte, oft Freund*innen. Die unterschiedliche
Herkunft und Vergangenheit wurden bedeutungslos angesichts der
gemeinsam bewältigten Gegenwart und der gemeinsam zu gestaltenden
Zukunft.

Gleiche Erfahrungen haben die Menschen in Britz und anderswo mit
Flüchtlingen gemacht, die in ihrer Nachbarschaft in Sammelunterkünften
untergebracht wurden.
Diese positiven Beispiele eines gelungenen Miteinanders werden auch bei uns
im Norden Neuköllns ihre Fortsetzung finden.

Seine Vorurteile zu pflegen und Menschen als kriminell oder unzivilisiert zu
diskriminieren ist einfach. Auf hilfsbedürftige Menschen zuzugehen und
ihnen Unterstützung anzubieten braucht Engagement und Mut. Denn nicht
auf jede Frage weiß man eine Antwort.

Über diese und weitere Fragen wollen wir diskutieren:
o Woher kommen die Menschen, die in der neuen Flüchtlingsunterkunft
Aufnahme finden sollen?
o Warum mussten sie ihre Heimat verlassen?
o Welche Erfahrungen haben sie auf ihrer Flucht gemacht?
o Wie soll die Flüchtlingsunterkunft aussehen und eingerichtet werden?
o Wie sieht der Alltag der Flüchtlinge aus bzw. kann er aussehen?
o Was können wir zu einem gedeihlichen Miteinander von Geflüchteten
und Anwohner*innen beitragen?
o Wie können wir helfen?

Als Diskussionspartner*innen haben zugesagt:

  • Bernd Szczepanski, Neuköllner Stadtrat für Soziales
  • NN, Leiter*in der Unterbringungsleitstelle (LaGeSo)
  • Biplab Basu, ReachOut Berlin, Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt
  • Michael Elias, Geschäftsführer SoWo-Berlin GmbH, Betreibergesellschaft der geplanten Flüchtlingsunterkunft
  • Georg Classen, Flüchtlingsrat Berlin

Sie sind herzlich eingeladen.

Den Flyer zur Informationsveranstaltung in verschiedenen Sprachen finden Sie hier:

Einladung
Flyer_deutsch

Flyer_englisch

Flyer_russisch

Flyer_türkisch
Flyer_arabisch

Aufruf zur Beteiligung am sichtbaren Protest am 08. und 15. Dezember!

Wir heißen Flüchtlinge willkommen. Berlin steht auf gegen Rassismus!

Anfang nächsten Jahres soll in Marzahn eine Containerunterkunft für Menschen eröffnet werden, die nach Berlin geflüchtet sind. Seit Wochen wird vor Ort Stimmung gegen die geplante Unterbringung gemacht. Mit offen rassistischen Parolen marschiert jeden Montag ein Netzwerk aus Neonazis, rechte Hooligans und Anwohner_innen rund um das Gelände der geplanten Containerunterkunft – und schafft ein Klima der Einschüchterung, von Hass und Gewalt. Die Polizei schaut weg, weigert sich, Pressevertreter_innen zu schützen, und tut alles, um Gegenproteste zu erschweren.

Als Neonazis am 22. November die Situation mit einer überregionalen Demonstration ausnutzen wollten, konnten das Tausende verhindern. Das Klima hat sich dadurch allerdings nicht nachhaltig verändert. Zwei Tage später marschierten wieder Neonazis und Rassist_innen durch den Bezirk. Vom Senat kommen nur wohlfeile Worte; Taten, die die Lage vor Ort verändern könnten und dem rassistischen Treiben Einhalt gebieten, bleiben aus. Container können ohnehin keine Lösung sein und zeigen das Versagen des Senats. Geflüchtete sollten dezentral in Wohnungen untergebracht werden.

Wir stehen ein für eine Atmosphäre, die Menschen aus aller Welt willkommen heißt und Flüchtlingen in Not Asyl gewährt. Wir sind alle gefordert, uns den Nazis entgegenzustellen und gemeinsam den Menschen den Rücken zu stärken, die sich vor Ort für eine Willkommenskultur engagieren.

Wir rufen deshalb auf zum sichtbaren Protest am 8. und 15. Dezember 2014

Montag, 08.12:

18 Uhr // S-Bahnhof Marzahn // Antirassistische Demonstration

Gemeinsame Anreise: 17.30 S-Bahnhof Ostkreuz, Ausgang Sonntagstr.

Montag, 15.12:

Blockade des Naziaufmarsches in Marzahn ab 17 Uhr.

Weitere Infos unter:  http://nazifrei.berlin.

Achtet auf weitere Ankündigungen!