Preis für demokratisches Engagement

Das Aktionsbündnis Brandenburg verleiht dem Bündnis Neukölln diesen Mittwoch, den 20. Juni, den „Preis für demokratisches Engagement“. Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung unserer Arbeit durch die Zivilgesellschaft.

In der aktuellen Zeit ist konsequentes Engagement gegen Rechts und für ein solidarisches und demokratisches Zusammenleben wichtiger denn je. Dafür werden wir uns weiter gemeinsam mit allen Organisationen und Einzelpersonen in Neukölln, die unser Leitbild unterstützen, einsetzen.

Ursprünglich sollten wir am Mittwoch vom Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT) für unser Festival Offenes Neukölln mit dem Preis „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet werden. Seit Mai 2016 wurden zahlreiche Angriffe auf Menschen verübt, die sich in Neukölln gegen Rassismus und Ausgrenzung engagieren. Mit dem Festival, das im Juli 2017 zum ersten Mal stattfand, setzen wir dem ein deutliches Zeichen für Vielfalt und Demokratie entgegen. Mehr als 150 spannende Veranstaltungen haben auch 2018 wieder gezeigt, dass Neukölln zusammensteht gegen Rassismus und für eine solidarische Gesellschaft: Film- und Theatervorführungen, Garten- und Straßenfeste, Lesungen und Workshops, Vorträge und Diskussionen, Planspiele und Stadtrundgänge, Ausstellungen und Konzerte. Die dritte Auflage des Festivals ist für den 24. bis 26. Mai 2019 geplant.

Staatssekretär*innen des Bundesinnenministeriums und des Bundesjustizministeriums hatten jedoch im März dieses Jahres unsere Auszeichnung mit dem Preis verhindert, mit der Begründung, dass neben Parteien, Kirchen und Gewerkschaften auch die Interventionistische Linke bei uns aktiv ist. Obwohl unser „Engagement für eine plurale, demokratische und antirassistische Gesellschaft“ laut Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz „ohne Zweifel auszeichnungswürdig“ ist, reichte diese Tatsache aus, um uns von der Förderung auszuschließen.

Die Tendenz, breit aufgestellte zivilgesellschaftliche Initiativen wie uns zunehmend von staatlicher Unterstützung auszuschließen und Demokratieförderung an die „Stärkung der inneren Sicherheit“ zu binden, besorgt uns sehr. Engagement gegen Ausgrenzung und Rassismus und für den Erhalt unserer Demokratie wird dadurch diskreditiert und Initiativen in ihrer Existenz bedroht.

Wir freuen uns dafür umso mehr, dass ehemalige Preisträger*innen des Preises „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ uns den „Preis für demokratisches Engagement“ verleihen. Lavinia Schwedersky, eine Sprecherin des Bündnis Neukölln, ist begeistert: „Dies zeigt, dass die Zivilgesellschaft zusammensteht für ein solidarisches und demokratisches Miteinander“.

Die Preisverleihung ist öffentlich und findet am 20. Juni von 12:30 bis 13:30 Uhr im Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum in der Dortustr. 46 in Potsdam statt (Karte).

Wir laden andere Initiativen, die sich in ähnlichen Situationen befinden, herzlich ein, mit uns Kontakt aufzunehmen!