Ankommen in Deutschland – Afghanistan im Herzen

Lebensskizzen einer Familie

Kohlezeichnungen & Videoportraits

von Cornelia Schlemmer und Stefanie Trambow

Präsentiert von „Rudow empört sich. Gemeinsam für Respekt und Vielfalt“

Eintritt frei!

Vier Jahre waren sie Nachbarn: Eine afghanische Großfamilie und die Künstlerin. Im vergangenen Sommer saßen sie ihr Modell und erzählten dabei über ihr Leben. Unter den tastenden Strichen der zeichnenden Hand und den beobachtenden Kamerabewegungen einer Videokünstlerin entstanden Portraits der Familienmitglieder.

In der Video-Installation werden die Betrachter*innen eingeladen, auf dem Teppich sitzend Gast der Familie zu werden. Drei Generationen sprechen über ihre Heimat, die sie verlassen mussten und über ihr neues Leben in Deutschland. Auch die verloren geglaubte Tochter wird durch die Erzählungen der Anderen Teil dieser analog-digitalen Familiengalerie.

Der/die Betrachter*in betritt einen Raum, Teppich und Sitzkissen laden zum Verweilen ein. Ein Großbildschirm zeigt eine Galerie von 10 Zeichnungen, Porträts der Familie. Man wird – als „Gast der Familie“ – eingeladen, mit ihnen „ins Gespräch zu kommen“, wie es die Künstlerin selbst erlebt hat.

An den Wänden sind die in den Sitzungen entstandenen Kohlezeichnungen zu sehen. Über ein Streamdeck bekommt der/die Betrachter*in die Möglichkeit, sich einer einzelnen Person „zuzuwenden“, das gewünschte Video anzuwählen und die jeweilige Portrait-Situation erscheint in Großaufnahme. Video für Video ergibt sich so ein Bild der Familie zwischen zwei Welten:

Wieviel der eigenen Identität wollen, wieviel müssen sie aufgeben, um in Deutschland leben zu können? Welche guten, welche schlimmen Erinnerungen tragen sie in sich? Was wünschen sie sich für ihre Zukunft.

Wo: Seniorenfreizeitstätte Rudow, Alt-Rudow 60 A, 12355 Berlin

Wann: Samstag, der 18. und Sonntag, der 19. März 2023, 14 – 18 Uhr

Präsentiert von „Rudow empört sich. Gemeinsam für Respekt und Vielfalt“

Kundgebung am Geburtstag von Burak Bektaş

Dienstag, 14. Februar 2023 / 17:00 Uhr / Gedenkort für Burak Bektaş – Rudower Straße / Möwenweg / Berlin-Neukölln (Süd).

Am 14.2.2023 wäre Burak 33 Jahre alt geworden.

An seinem Geburtstag kommen wir – Freundinnen, Familie, Unterstützende und Aktivistinnen – am Gedenkort zusammen, um Blumen niederzulegen und gemeinsam Burak zu gedenken. Wir zeigen, dass Burak unvergessen bleibt. Burak kann seinen Geburtstag seit dem 5. April 2012 nicht mehr feiern, er wurde im Alter von 22 Jahren ermordet. Der Mord an Burak Bektaş und der Mordversuch an zwei seiner Freunde sind nach wie vor nicht aufgeklärt.

Buraks Todestag jährt sich dieses Jahr am 5. April zum elften Mal. 11 Jahre keine Aufklärung, keine Gewissheit, keine Sicherheit. 11 Jahre Kampf der Familie und Freund*innen für Aufklärung und gegen das Vergessen.

Seit letzten Sommer gibt es eine Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) eingesetzt vom Abgeordnetenhaus Berlin, der “Ermittlungsvorgehen im Zusammenhang mit der Aufklärung der im Zeitraum von 2009 bis 2021 erfolgten rechtsextremistischen Straftatenserie im Bezirk Neukölln” untersuchen soll. Ob dieser Antworten auf 11 Jahre Ungewissheit und Unsicherheit bieten kann, wird sich noch herausstellen. Der Mord an Burak Bektaş und Luke Holland wurde bisher noch nicht behandelt, diese Akten sind zumindest inzwischen beim Untersuchungsausschuss angekommen. Nach der Neuwahl am 12. Februar 2023 wird der PUA seine Arbeit fortsetzen, wir werden ihn beobachten.

Die Forderung nach Aufklärung bleibt. Wir werden auch weiterhin fragen, war das Mordmotiv Rassismus?

Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş

https://burak.blackblogs.org // www.gedenkort-fuer-burak.org
www.facebook.com/Burak.unvergessen
burak.initiative@disroot.org

Silvester 2023 und Neukölln!

In Neukölln kam es in der Silvesternacht zu Ausschreitungen. Die Polizei wurde angegriffen, die Feuerwehr wurde bei ihren Einsätzen behindert. (Eine Stellungnahme von Verdi: Link)

Viele Menschen wurden durch Böller verletzt, einige Wohnungen, Geschäfte und Büros wurden in Berlin zerstört.

Medial lag, und liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf Neukölln.
Wie die Geier aufs Aas stürzten sich die üblichen Verdächtigen von Bild, BZ, CDU bis zu NPD auf die Bilder des ausgebrannten Bus in der Sonnenallee und wussten schon an Neujahr, wer verantwortlich ist: Die Ausländer, die Moslems, die kleinen Paschas, . . .

Zu Wort kommen wieder all die Neuköllnversteher, welche sich auf Kosten der Minderheiten und der armen Menschen in Neukölln wichtigmachen. Und dann werden ohne Zögern rassistische Ressentiments geschürt und mit großer Inbrunst nach den vermeintlichen Bedürfnissen der Mehrheitsgesellschaft – vornehmlich nach Law and Order – gerufen.

Während von der AfD in Neukölln bisher gar nicht so viel zu hören ist hat die Neuköllner CDU offensichtlich die Hoffnung mit dem bewährten Politmove „Teile und Herrsche auf Kosten der Minderheiten“ die Wahlen in Neukölln gewinnen zu können.

Mit diesem rassistischen und menschenfeindlichen Geschrei von BZ bis Liecke und Merz wird nicht ein Problem gelöst werden.

Aber es werden viele weitere Probleme dazu kommen:

  • Die Nazis werden diese Steilvorlagen dankbar annehmen und auf den Straßen prügeln.
  • Die Moscheen werden wieder angegriffen werden.
  • Die militanten Nazis und die AfD sitzen schon in den Startlöchern und werden Neukölln wieder mit elender rassistischer Propaganda fluten.

Und dann wird wieder nach der Zivilgesellschaft gerufen werden.

Wir werden uns Mühe geben diesen Mist wegzuputzen!

„Kein Platz für rechte Hetze! Stoppt die AfD“

am Samstag, den 11. Februar 2023 ab 12.30 Uhr
am Wittenbergplatz (Mittelinsel)

Die AfD will ihre Wahlkampf-Abschlusskundgebung am Samstag, den 11. Februar auf dem Wittenbergplatz nutzen, um sich als kämpferische Kraft gegen soziale Missstände, für Demokratie und Frieden zu verkaufen. Tatsächlich ist die Partei eng vernetzt mit Neonazis und durch und durch antidemokratisch. Auch in Berlin ist sie der parlamentarische Arm des rechten und rassistischen Terrors.

So präsentiert die AfD beispielsweise in der Mietenfrage ihr wahres Gesicht: Sie stellt sich schützend vor Immobilienspekulant*innen und Wohnungsbaukonzerne. Stattdessen macht sie etwa von Rassismus betroffene Menschen für steigende Mieten und Wohnungsnot verantwortlich und lenkt so von den tatsächlich Verantwortlichen für die realen Probleme in der Stadt ab.

Auch die angebliche Friedensliebe der AfD ist geheuchelt. Während sie gegen Rüstungsexporte auftritt und sich das Deckmäntelchen einer „Friedenspartei“ umwirft, stehen ihre führenden Funktionäre auch nach dem Überfall des Putin-Regimes auf die Ukraine stramm an Putins Seite. Abgesehen davon fordert die Partei ohnehin den Abbau demokratischer Kontrolle der Bundeswehr sowie noch höhere Ausgaben für die Aufrüstung und Militarisierung.

Die Protestkundgebung gegen die AfD wird organisiert von einem breiten Bündnis u.a. von Vertreter*innen des LSVD, des Schöneberger DWE-Kiezteams, der F_ajoc, von Aufstehen gegen Rassismus Berlin, Parteien und des DGB Tempelhof-Schöneberg.

Infos und Kontakt:

Infos und Kontakt: berlin[at]aufstehen-gegen-rassismus.de

Antifaschistische Kundgebung zur Urteilsverkündung im Neukölln-Komplex-Prozess

Dienstag, 7. Februar 2023 , 8.30 Uhr | Wilsnacker Straße 4 |10559 Berlin – Moabit , vor dem Berliner Amtsgericht
Antifaschistische Kundgebung zur Urteilsverkündung im Neukölln-Komplex-Prozess
Aufklärung und Konsequenzen für die Täter – Solidarität mit den Betroffenen – Kein Schlussstrich!

Einer der Betroffenen und Nebenkläger Ferat Koçak stellt fest:  „Man kann die Anschlagsserie in Neukölln nur dann rechtlich aufarbeiten und damit auch uns als Betroffene vor weiteren Taten schützen, wenn man sich auf die Netzwerke konzentriert, die die Neonazis in Berlin aufgebaut haben. Denn nur durch solche Netzwerke sind solche Taten möglich. Unsere Angst bleibt also weiter bestehen und wir werden weiter für Aufklärung kämpfen. Kein Schlussstrich!“