In Gedenken Burak Bektaş – Aufruf zur Kundgebung am 11. Jahrestag seiner Ermordung



Mittwoch den 5. April 2023 / 17.00 Uhr / Gedenkort für Burak Bektaş – Rudower Straße / Möwenweg / Berlin-Neukölln (Süd).

Burak Bektaş wurde am 5. April 2012, im Alter von 22 Jahren in Berlin Neukölln auf offener Straße ermordet. Der Mord an Burak Bektaş und der vierfache Mordversuch an seinen Freunden, sind nach wie vor nicht aufgeklärt. Zwei seiner Freunde überlebten diesen Anschlag schwerverletzt. Der Mord ereignete sich nur wenige Monate nach dem Auffliegen des NSU-Komplex. Der Tathergang deutet auf ein rassistisches Mordmotiv. Ein weißer Mann kam, schoss auf eine Gruppe von Jugendlichen mit Migrationsgeschichte und verschwand. Die Ermittlungsbehörden konnten bereits zu Beginn der Ermittlungen alle möglichen Mordmotive ausschließen, bis auf eins: Rassismus. Auch eine NSU-Nachahmetat ist naheliegend.

Seit 11 Jahren gibt es noch immer keine Aufklärung, keine Gewissheit.
Die Familie und Freund*innen und Unterstützer*innen kämpfen seit 11 Jahren für Aufklärung, Gerechtigkeit und Konsequenzen. Wir Fragen: Was machen Staat und Behörden seit 11 Jahren? Noch immer läuft ein Mörder frei herum. Solange uns das Gegenteil nicht bewiesen wird, gehen wir von Rassismus als Tatmotiv aus. Seit 2022 behauptet die Staatsanwaltschaft, sie habe alle Ermittlungsansätze nochmals überprüft und dabei nur „dünne Spuren“, „einige Lücken“, „fehlende Beweise“ und ein „Nazi-Verdacht“ gefunden. Mit uns wird es keinen Schlussstrich für die Ermittlungsbehörden bei einem unaufgeklärten Mord und 4-fachen Mordversuch geben.

Seit dem Sommer 2022 gibt es einen von Betroffenen erkämpften Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) in Berlin, der „Ermittlungsvorgehen im Zusammenhang mit der Aufklärung der im Zeitraum von 2009 bis 2021 erfolgten rechtsextremistischen Straftatenserie im Bezirk Neukölln“ untersuchen soll. Ob dieser Antworten auf 11 Jahre Ungewissheit bringen wird, wird sich noch zeigen. Der Mord an Burak Bektaş und Luke Holland wurden dort bisher noch nicht behandelt. Diese Akten sind zumindest beim Untersuchungsausschuss angekommen. Wie der PUA seine Arbeit nach den Wahlen fortsetzen wird, werden wir kritisch beobachten. Die bekannt gewordenen rassistischen Morde seit den 1980er und 1990er Jahren zeigen systematische Bagatellisierung, Vertuschung und Decken der Nazigewalt durch die Ermittlungsbehörden. Daher fordern wir:

Der Mord an Burak Bektaş muss durch unabhängige Ermittlungen neu aufgerollt werden!

Aufruf, Flyer als JPG-Datei und PDF-Datei findet ihr unter https://burak.blackblogs.org/material/

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Demonstration „Neukölln-Komplex aufklären & Konsequenzen für Täter*innen und Unterstützer*innen“
25. März Menschenkette und Kundgebung von „Rudow empört sich“ 11 bis 12 Uhr & Demo ab 12 Uhr vor der Alten Dorfschule (Alt-Rudow 60)

Die Morde an Burak Bektaş und Luke Holland, zahlreiche (Brand-)Anschläge, Drohungen sowie die Verbreitung und Verwendung von Nazi-Symbolen: Seit 2009 verübten Rechte mindestens 157 Taten in Berlin-Neukölln. Im Rahmen des seit dem so genannten Neukölln-Komplexes. Die Aktivitäten der Neonazis in Neukölln reichen jedoch bis weit vor 2009 zurück und zeigen eine kontinuierliche Vernetzung und Organisation von Neonazis in ganz Berlin.

Trotz der Hinweise auf bekannte Neonazis wurden die Taten über Jahre nicht aufgeklärt. Vielmehr fielen Beamt*innen von Polizei und Staatsanwaltschaft durch rassistische Taten oder Aussagen auf, gaben Daten an Neonazis weiter oder hielten Informationen über akute rechte Bedrohungen zurück.

Es waren Betroffene und Engagierte, die die Aufarbeitung maßgeblich vorangetrieben und eingefordert haben. Zwar wurde von staatlicher Seite ein Versagen der Sicherheitsbehörden zugegeben, Konsequenzen blieben jedoch aus. Die Aufarbeitung der Terrorserie vor Gericht war ein Desaster und zeigt das strukturelle Behördenversagen nochmals auf. Vernetzungen und gemeinsame Planungen waren nie Gegenstand der Anklage. Täter werden zu Einzeltätern, ihre Taten zu Einzeltaten. Das ist ein fatales Signal an die militante Neonazi-Szene!

Auch auf parlamentarischer Ebene wurde die Aufklärung lange Zeit verhindert. Erst nach jahrelanger Arbeit und unermüdlichen Druck von den Betroffenen und ihrer Initiativen wurde im Juni 2022 ein Untersuchungsausschuss eingesetzt. Dieser sollte die rechtsextreme Anschlagsserie in Neukölln aufklären und Gegen-Strategien entwickeln. Die Weigerung relevante Akten aus den Sicherheitsbehörden dem Ausschuss zur Verfügung zu stellen, trug dazu bei, dass es bisher keinerlei neue Erkenntnisse gab. Nach der Wiederholungswahl muss der Untersuchungsausschuss erst wieder neu eingesetzt werden. Dafür braucht es unseren Druck!

Es sind bereits Burak Bektaş (05.04.2012) und Luke Holland (20.09.2015) ermordet worden. Müssen noch weitere Menschen sterben, ehe gegen die Neonazi-Strukturen in Neukölln und den übrigen Berliner Bezirken ermittelt wird?

Wir fordern:

- Die lückenlose Aufklärung des Neukölln-Komplex!

- Rechte Netzwerke bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz zerschlagen!

- Rechten Terror als solchen benennen, aufklären und bekämpfen!

- Weitergabe von Daten an Rechte aufdecken und beenden!

Kommt zur Kundgebung und Demo am 25.3. nach Rudow. Lasst uns den Tätern und den Verantwortlichen in Politik sowie Sicherheitsbehörden zeigen, dass wir keine Ruhe geben: Neukölln-Komplex aufklären. Konsequenzen für Täter*innen und ihre Unterstützer*innen bei den Sicherheitsbehörden!

Mehr Infos auf: https://www.nkwatch.info/chronik/

Nazi-Provokationen in der Hufeisensiedlung beantworten!

Protestkundgebung:Gegen die großflächigen Hakenkreuzschmierereien in der Fritz-Karsen-Schule, dem Albert-Einstein-Gymnasium und an der Burak-Bektas-Gedenkstätte! Donnerstag, den 23. März 2023, um 18:00 Uhr an der Hufeisentreppe, Fritz-Reuter-Allee 46-48, 12359 Berlin

Nachdem vor einer Woche die Burak-Bektas-Gedenkstätte mit Hakenkreuzen verschandelt und entweiht wurde, hat die Neuköllner Nazi-Szene am Wochenende die Fritz-Karsen-Gemeinschaftsschule sowie das Albert-Einstein-Gymnasium großflächig mit Hakenkreuzen beschmiert.

Damit hat das Treiben der Neonazis in Britz einen neuen Höhepunkt erreicht.

Diese Angriffe stehen in einer Kontinuität von rechten Übergriffen auf Menschen, Einrichtungen und Gedenkorte, die demokratisches Denken und Handeln repräsentieren. Bereits in der Vergangenheit haben die Angriffe der Neuköllner rechten Szene nicht vor Verstorbenen Halt gemacht. Die Menschenverachtung und die Schamlosigkeit der Täter zeigten sich an der Schändung der Mühsamgedenkstätte 2012 in der Hufeisensiedlung, der Schändung der Britzer Stolpersteine 2017 sowie der Beschädigung der Erinnerungsstele für den vermutlich aus rassistischen Motiven ermordeten Burak Bektas.

Es ist für uns unerträglich, dass seit Jahren rechter Terror in Neukölln Menschen mit Morddrohungen überzieht, Autos anzündet, Gebäude beschädigt sowie das Gedenken an Tote beschmutzt.

Dass angesichts der verstärkten Aktivitäten der Neuköllner Neonazis das Landeskriminalamt den Objektschutz für das bereits von drei rechtsmotivierten Brandanschlägen betroffene Anton-Schmaus-Haus des Jungendverbandes Die Falken in der Gutschmidtstraße jüngst eingestellt hat, erscheint unfassbar. Will das LKA als staatliche Einrichtung seinem verfassungsrechtlichen Auftrag nicht mehr nachkommen, den Schutz demokratischen Engagements zu gewährleisten?

Wir fordern das Landeskriminalamt auf, den Objektschutz für das Falkenheim unverzüglich wieder aufzunehmen.

Zeigen wir, dass wir uns nicht einschüchtern lassen und für eine Hufeisensiedlung eintreten, die von Toleranz, Hilfsbereitschaft und guter Nachbarschaft geprägt ist.

Üben wir Solidarität mit dem Kollegium und der Schülerschaft der Fritz-Karsen-Schule, des Albert-Einstein-Gymnasiums, den Falken sowie der Familie Bektas.

Kommen Sie am Donnerstag, dem 23. März 2023, um 18 Uhr zum Platz vor der Hufeisentreppe!

https://www.hufeiserngegenrechts.de/…
Kundgebung zum Gerichtsverfahren gegen den Polizeibeamten W. wegen rassistischer Äußerungen bei einer Mahnwachee von Basta vor dem LKA

BASTA – wir haben genug.
Eine Gruppe von Bürger*innen setzt sich für die Aufklärung rechter
Straftaten – insbesondere in Britz / Neukölln – und für die Offenlegung
rechtsextremer Strukturen in den Ermittlungsbehörden ein.
www.basta-britz.de; basta-britz@posteo.de

8. Pressemitteilung – Gerichtsverfahren gegen den Polizeibeamten W.
wegen rassistischer Äußerungen bei einer Mahnwache von BASTA vorm LKA

Zur Erinnerung:

Am 20.06.2019 hat sich der Polizeibeamte W. bei unserer wöchentlichen
Mahnwache vorm LKA gegenüber BASTA rassistisch geäußert. Die
Staatsanwaltschaft hat darin keine Volksverhetzung oder Beleidigung
gesehen. Es wurde kein Strafverfahren eröffnet. Allerdings wurde ein
Disziplinarverfahren eingeleitet. 4 Vertreterinnen von BASTA wurden
zeitnah als Zeuginnen vernommen.

„Schon“ knapp 4 Jahre später findet in dieser Sache eine
Gerichtsverhandlung statt. Die 4 Vertreterinnen von BASTA sind wieder
als Zeuginnen geladen. Die Gerichtsverhandlung nehmen wir zum Anlass,
eine Demonstration vor dem Verwaltungsgericht anzumelden.

Wir gehen davon aus, dass der Polizeibeamte W. seine bisherige Tätigkeit
weiter ausübt. Das ist nicht hinnehmbar. Es ist gefährlich für die
Demokratie.

Bitte unterstützt uns bei unserer Demo am 01.03.2023 von 8:30 bis 9:30
Verwaltungsgericht Berlin Kirchstr. 7, 10557 Berlin und kommt zahlreich.
Die öffentliche Verhandlung beginnt um 9:30 Uhr.

Ankommen in Deutschland – Afghanistan im Herzen

Lebensskizzen einer Familie

Kohlezeichnungen & Videoportraits

von Cornelia Schlemmer und Stefanie Trambow

Präsentiert von „Rudow empört sich. Gemeinsam für Respekt und Vielfalt“

Eintritt frei!

Vier Jahre waren sie Nachbarn: Eine afghanische Großfamilie und die Künstlerin. Im vergangenen Sommer saßen sie ihr Modell und erzählten dabei über ihr Leben. Unter den tastenden Strichen der zeichnenden Hand und den beobachtenden Kamerabewegungen einer Videokünstlerin entstanden Portraits der Familienmitglieder.

In der Video-Installation werden die Betrachter*innen eingeladen, auf dem Teppich sitzend Gast der Familie zu werden. Drei Generationen sprechen über ihre Heimat, die sie verlassen mussten und über ihr neues Leben in Deutschland. Auch die verloren geglaubte Tochter wird durch die Erzählungen der Anderen Teil dieser analog-digitalen Familiengalerie.

Der/die Betrachter*in betritt einen Raum, Teppich und Sitzkissen laden zum Verweilen ein. Ein Großbildschirm zeigt eine Galerie von 10 Zeichnungen, Porträts der Familie. Man wird – als „Gast der Familie“ – eingeladen, mit ihnen „ins Gespräch zu kommen“, wie es die Künstlerin selbst erlebt hat.

An den Wänden sind die in den Sitzungen entstandenen Kohlezeichnungen zu sehen. Über ein Streamdeck bekommt der/die Betrachter*in die Möglichkeit, sich einer einzelnen Person „zuzuwenden“, das gewünschte Video anzuwählen und die jeweilige Portrait-Situation erscheint in Großaufnahme. Video für Video ergibt sich so ein Bild der Familie zwischen zwei Welten:

Wieviel der eigenen Identität wollen, wieviel müssen sie aufgeben, um in Deutschland leben zu können? Welche guten, welche schlimmen Erinnerungen tragen sie in sich? Was wünschen sie sich für ihre Zukunft.

Wo: Seniorenfreizeitstätte Rudow, Alt-Rudow 60 A, 12355 Berlin

Wann: Samstag, der 18. und Sonntag, der 19. März 2023, 14 – 18 Uhr

Präsentiert von „Rudow empört sich. Gemeinsam für Respekt und Vielfalt“