Rudow empört sich

Allein neun Brandanschläge auf Autos in Rudow, dazu zerstochene Autoreifen, gesplitterte Schaufenster, Nazischmierereien. Immer wieder waren Rudow und das südliche Neukölln in den vergangenen zwei Jahren Ziel von rechtsextremistisch motivierten Straftaten. Im Zentrum der Attacken standen Neuköllnerinnen und Neuköllner aus der Mitte der Gesellschaft, die sich gegen Rechts, für Geflüchtete und für Vielfalt engagieren: ein Buchhändler, eine Schriftstellerin, eine Lehrerin, Engagierte aus der SPD, von den Falken und aus der evangelischen Kirchengemeinde.

Ihrer Empörung über diese Anschlagsserien geben nun der Kulturverein Alte Dorfschule Rudow e.V., die evangelischen Kirchengemeinden Rudow und Dreieinigkeit und die Katholische Kirche im südlichen Neukölln gemeinsam Ausdruck.

Mit der Postkarten-Aktion „Rudow empört sich!“ bekräftigen sie ihr Engagement für eine freie, tolerante und vielfältige demokratische Gesellschaft und fordern die Aufklärung der Taten. „Ich bin empört über die zahlreichen Brandanschläge und die Vielzahl rechtsextremistisch motivierter Straftaten….“, heißt es auf den Postkarten, die an den Berliner Innenminister Andreas Geisel adressiert sind. Er wird aufgefordert, „die beschriebene Anschlagsserie umgehend aufzuklären und die Menschen zu schützen.“

Erhältlich sind die Postkarten:

  • in der Buchhandlung Leporello, Krokusstraße 91, 12357 Berlin zu den Öffnungszeiten Montag bis Freitag 10 -18.30 Uhr und Samstag  9-14 Uhr
  • in der Dreieinigkeitskirchengemeinde, Lipschitzallee 7/Ecke Rudower Str., 12351 Berlin, zu den Öffnungszeiten von Kirchencafé und Küsterei: Dienstag 10-18 Uhr, Mittwoch 12-18 Uhr, Donnerstag 10-14 Uhr, Freitag 9-12 Uhr
  • und in der Gemeinde Rudow, Köpenicker Straße 187, 12355 Berlin zu den Öffnungszeiten der Küsterei Dienstag 16-18 Uhr, Mittwoch + Freitag 9-12 Uhr
Hier wohnte …

Teilnehmer*innen für das Osterferienprojekt „Hier wohnte…“ gesucht!

„Hier wohnte…“ ist ein Theaterperformanceprojekt, in dessen Rahmen wir uns mit dem Nationalsozialismus und seinen Folgen für die Bevölkerung in Neukölln auseinandersetzen. Dabei legen wir einen Fokus auf die Hufeisensiedlung. Wir recherchieren die Biografien der Opfer, an die durch Stolpersteine gedacht. Außerdem betrachten wir die aktuelle politische Situation im Hinblick auf die rechtsextremen Übergriffe in Neukölln.

„Hier wohnte…“ schließt mit einer öffentlichen Aufführung ab, die bei schönem Wetter in der Hufeisensiedlung stattfindet.

Wer kann mitmachen? Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren / Erwachsene jeden Alters

Wann? 24.3. – 4.4.2018 / 10 Uhr – max. 17 Uhr (außer sonntags)

Wo? Theaterprobesaal, Karl-Marx-Str. 141

Teilnahme und Verpflegung sind kostenlos.

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Keine Förderung von „Offenes Neukölln“

Der Tagesspiegel berichtet: Bundesregierung stoppt Förderung für Festival „Offenes Neukölln“.

Dass unser Engagement gegen Rechts, für ein solidarisches und vielfältiges Neukölln auf diese Weise keine entsprechende Anerkennung findet, bedauern wir. Aber seid unbesorgt: Das Festival wird selbstverständlich auch ohne bundesministerielle Unterstützung stattfinden!

Es wäre schön gewesen, wenn wir vom Bundesinnenministerium und Justizministerium unterstützt worden wären. Anstatt die Chance zu ergreifen, ein deutliches Zeichen gegen Rechts zu setzen, wird unser Einsatz auf hanebüchene Art und Weise diskreditiert. Aber das wird unseren Bemühungen keinen Abbruch tun.

Wer Lust hat mitzumachen, bitte hier entlang.

Und an dieser Stelle ein fettes Danke an alle, die an unserer Seite stehen und zeigen, wie bunt und vielfältig unser Neukölln ist und bleibt.

Wir freuen uns auf euch!