Hilfe und Gerechtigkeit für Jamil Ahmadi

Im April 2017 wurde Jamil Amadi auf einem Berliner S-Bahnhof Opfer eines brutalen und vermutlich rassistisch motivierten Überfalls. Drei Täter wurden ermittelt, einer der Täter soll ein Berliner Polizist sein, der in Neukölln in der Ermittlungsgruppe Rechtsextremismus für die Aufklärung der rechtsextremistischen Anschlagsserie veranwortlich war.

Dieser Übergriff warf Jamil Ahmadi komplett aus der Bahn. Er wurde physisch und psychisch krank.

Im März 2020 begann der Prozess gegen die drei angeklagten Männer. Obwohl Jamil als Zeuge und Nebenkläger Prozessbeteiligter war und ist, wurde er am 11. März 2020 nach zwei Verhandlungstagen mit der Zustimmung von Innensenator Andreas Geisel nach Afghanistan abgeschoben. Der Prozess selbst wurde kurz darauf auf Grund der Pandemie ausgesetzt.

Es gab mehrere Initiativen, offene Briefe und Petitionen, um den Innensenator dazu zu bewegen, dieses Unrecht wieder ‚geradezurücken‘ und Jamil aus Afghanistan wieder nach Berlin zu holen. Bisher leider ohne jeden Erfolg. Jamil ist immer noch in Afghanistan. Es geht ihm weiter sehr schlecht. Im Moment droht er zu erblinden. Und seit der Machtübernahme der Taliban ist er in Afghanistan auch deren Willkür und zusätzlicher Gefahr ausgesetzt.

Am 16.2.022 wird der Prozess vor einem Gericht in Berlin fortgesetzt.

Es ist für uns nicht akzeptabel, dass ein Opfer rassistischer Gewalt, der offensichtlich krank und hllfebedürftig ist unter solchen Umständen abgeschoben wurde. Vor dem Hintergrund, dass hier gegen einen Berliner Polizisten verhandelt wird, wirft dieser Vorgang ein seltsam düsteres Licht auf auf die Berliner Behörden und die Berliner Justiz.

Wir schließen uns den Forderungen des offenen Briefes des Republikanischen Anwaltsvereins, des Berliner Flchtlingsrats und mehrerer Abgeordneten vom 8. September 2021 an und erwarten von der Innensenatorin Berlins:

  • Die Veranlassung der Rückholung von Herrn Ahmadi
  • Einen sicheren Aufenthaltsstatus für Herrn Ahmadi
  • Die Ermöglichung der persönlichen Anwesenheit des Betroffenen an dem Prozess gegen die Hauptverdächtigen des rassistischen Angriffs.

Wir hoffen, dass die neue Innensenatorin in der Lage ist, einen offensichtlichen Fehler ihres Vorgängers zu korrigieren.

Zum offenen Brief
Pressemitteilung vom Flüchtlingsrat